Der Verein für Gedenkkultur führt auch heuer wieder eine Verlegung von „Stolpersteinen“ nach dem Konzept des Kölner Künstlers Gunter Demnig durch
„Stolpersteine“ sind ein europaweites Projekt zum Gedenken an jene Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben, in den Suizid getrieben worden sind oder von „Arisierungs“-Enteignungen betroffen waren; dabei wird sowohl jüdischer Opfer gedacht als auch jener Menschen, die Opfer politischer, religiöser, ethnischer Verfolgung waren, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ermordet wurden oder weil ihr Leben als „unwert“ galt (sogenannte „Euthanasie“).
In bald 20 Ländern in ganz Europa (derzeit 18, ab September 20) wurden mittlerweile über 53.000 Stolpersteine verlegt, in Graz sind es seit der ersten Verlegung im Juli 2013 mittlerweile 59 Steine an 29 Orten.
Daniela Grabe (Vereinsobfrau): „Stolpersteine in Graz sind ein immens wichtiges Zeichen – zur Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Menschen, als Zeichen für Überlebende und Angehörige und zur Erinnerung gerade in der ehemaligen Stadt der Volkserhebung. Zudem ist es eine große Freude zu sehen, wie viele Menschen in Graz bereit sind, die Patenschaft für einen Stolperstein zu übernehmen. Ein wichtiges Zeichen gegen Verdrängen, gegen ‚Endlich-ruhen-lassen‘-Wollen und auch gegen die mutwilligen Beschmierungen einiger Steine heuer zu Jahresbeginn.“
Die diesjährige Verlegung, die unter reger Anteilnahme der Grazer Bevölkerung und im Beisein von Stadträtin Lisa Rücker, Stadtrat a.D. Karl-Heinz Herper, LAbg. Claudia Klimt Weithaler und VertreterInnen des Gemeinderats und der Bezirksräte stattgefunden hat, war folgenden Menschen gewidmet:
- Familie Salzmann: Simon (Simche Chaim), Elsa, Harald Salzmann, jüdische Opfer, Griesplatz 4
- Hildegard Burger, kommunistische Widerstandskämpferin, Sackstraße 26
- Ottilie (Odilie) Borges, jüdisches Opfer, Alberstraße 18
- Karl Drews, kommunistischer Widerstandskämpfer, Elisabethstraße 14
- Othmar von Gadolla, als Polizist getötet, Schönaugasse 86
- Franz Schwarzl, homosexuelles Opfer, Rechbauerstraße 3
Medienberichte: Kleine Zeitung, Annenpost, RosaLila PantherInnen.