Inschrift:
HIER LERNTE
ROBERT AGLAR
JG. 1923
1938 FLUCHT
PALÄSTINA
Biographie:
Robert (Bob) Aglar wurde am 12. Oktober 1923 in Graz, Österreich geboren. Sein Vater, Ernst (Ernest) Aglar, geboren am 23. September 1896, war ein Geschäftsmann, der Erna
heiratete, geboren am 23. April 1901. Sie waren eine österreichische Familie mit jüdischer Konfession, die in einer Wohnung am Tegetthofplatz 2 in Graz lebte, als die Nationalsozialisten kamen und sie aus ihrer Heimat vertrieben.Robert Aglar besuchte die BHAK Grazbachgasse im Schuljahr 1937/38 in der Klasse 1C. Er schloss das erste
Semester ab. Er war ein durchschnittlich guter Schüler und erhielt sein Schulzeugnis am 11. Februar 1938. Nur zwei Monate später, am 1 . April 1938, verließ er die Schule endgültig.
Etwa zu dieser Zeit wurde sein Vater Ernst verhaftet und im Konzentrationslager Dachau inhaftiert, aber am 20. November 1938 wieder freigelassen. Seine Mutter Erna beantragte ein Mandat für die Einbürgerung nach Palästina, da sie als Familie dorthin auswandern
wollten, was auch gelang. Sie lebten dort ungefähr 15 Jahre und Robert traf Lenore, seine spätere Frau. Dort bekamen sie auch ihre Tochter Micki und ihren Sohn Daniel.
1953 wanderte Robert zusammen mit seinen Eltern, Lenore und den gemeinsamen Kindern nach Colorado, Amerika, aus. In Denver, Colorado, fingen sie neu an und bekamen ihr drittes Kind Dina. In der Zwischenzeit begann Robert seine Karriere in der Immobilienbranche. Er arbeitete zunächst im Vertrieb für Strauss Realty und wurde dann Präsident der Perry and Butler Management Company. Robert war während seiner langen Karriere sehr aktiv und erhielt auch mehrere Auszeichnungen und Zertifizierungen. Nach seiner Pensionierung arbeitete Robert als Berater bei SCORE, einer Firma, die neuen Geschäftsinhabern bei der Gründung ihrer Unternehmen hilft. Roberts Eltern lebten in ihrer Nähe in Aurora, Colorado, wo sie auch begraben wurden. Seine Mutter Erna, starb mit 75 Jahren und sein Vater
Ernst, mit fast 89 Jahren. Robert starb am 30. Dezember 2006 an Parkinson und seine Frau Lenore am 9. August 2010, nachdem sie ein halbes Jahr lang gegen Krebs gekämpft hatte. Zu dieser Zeit hatten sie fünf Enkel und fünf Urenkel. Die Zeit des Nationalsozialismus hinterließ Narben, aber es gelang ihnen trotzdem zu entkommen, neu anzufangen und ein erfülltes Leben zu führen.