Geburt Nathan Boruchowicz (Teitelbaum): 23. Juli 1901 in Polen |
Geburt Karoline Boruchowicz, geborene Glücksmann: 6. Februar 1902 in Polen |
Geburt von Tochter Fella Boruchowicz: 8. September 1934 |
22. März 1935: Karoline Boruchowicz und Salka Silberstein erwerben eine Liegenschaft in der Schießstattgasse 30. |
21. Juli 1936: Meldung von Nathan und Karoline Boruchowicz (Teitelbaum) in der Josef-Huber-Gasse 4/III |
28. Oktober 1938 bis 25. Jänner 1939: Ruchla Teitelbaum ist gemeldet bei der Adresse Josef-Huber-Gasse 4/III bei Boruchowicz |
Jänner 1939: Karoline und Nathan Boruchowicz müssen die Wohnung Josef-Huber-Gasse 4 verlassen, danach verliert sich ihre Spur |
19. Jänner 1939: „Arisierung“ der Liegenschaft Schießstattgasse 30 durch Rupert Nebel |
1. März 1948: Sara (Salka) Silberstein beantragt die Rückstellung der Liegenschaft Schießstattgasse 30 an Karoline Teitelbaum |
Das Ehepaar Boruchowicz, vor einer Namensänderung hießen sie Teitelbaum, wohnte zumindest seit dem Juli 1936 in der Josef-Huber-Gasse 4. Hier wuchs auch Tochter Fella auf, die zwei Jahre zuvor, im September 1934, geboren worden war. Gemeinsam mit Schwägerin Salka Silberstein gehörte Karoline eine Liegenschaft in der Schießstattgasse 30, die sie im Frühjahr 1935 erworben hatten. Am 19. Jänner 1939 kam es zum erzwungenen Verkauf, zur „Arisierung“ der Liegenschaft, an Rupert Nebel. Nach Ende des Krieges beantragte Salka Silberstein im Frühjahr 1948 eine Rückstellung der Liegenschaft in der Schießstattgasse, wobei sie Karoline Teitelbaum als ihre Schwester bezeichnete, die „[i]m Zuge der nationalsozialistischen Massnahmen [sic!] gegen die Juden […] landesverwiesen und verschollen [ist]“.
Seit Mitte Jänner 1939 galt das Ehepaar Boruchowicz laut Meldezettel als abgemeldet, wobei keine Nachfolgeadresse aufgelistet wurde. Danach verliert sich ihre Spur, ebenso wie jene von Tochter Fella. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass ihnen dasselbe Schicksal widerfuhr wie Schwiegermutter Ruchla Teitelbaum, die im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und zwei Monate später ins Todeslager Treblinka verschleppt wurde. Hier wurde sie im Zuge der sog. „Aktion Reinhardt“, Teil des nationalsozialistischen Massenmordes an den europäischen Juden und Jüdinnen, ermordet.