Geburt Ruchla Teitelbaum (auch Tetelbaum): 25. Mai 1870 in Suchowice, Kielce, Russisch-Polen |
12. September 1929: Abmeldung laut Meldezettel von Ruchla Teitelbaum von der Adresse Schörgelgasse 34 zu Conrad-von-Hötzendorfstraße 3/I bei Markus Silberstein |
10. September 1938: „Verzichtserklärung“ von Ruchla Teitelbaum auf RM 6217,- |
28. Oktober 1938 bis 25. Jänner 1939: Ruchla Teitelbaum ist gemeldet bei der Adresse Josef-Huber-Gasse 4/III bei Boruchowicz |
Jänner 1939: Karoline und Nathan Boruchowicz müssen die Wohnung Josef-Huber-Gasse 4 verlassen, danach verliert sich ihre Spur |
26. Jänner 1939 bis 13. Februar 1939: Ruchla Teitelbaum wohnt bei der Adresse Neutorgasse 8 bei Robert Silberstein, danach Abmeldung nach Wien |
Sommer 1942: Adresse von Ruchla Teitelbaum Große Pfarrgasse 11/12, Wien II Leopoldstadt |
22.07.1942: Deportation von Wien ins KZ Theresienstadt |
21.09.1942: Überstellung von Theresienstadt ins Todeslager Treblinka |
Ruchla Teitelbaum, auch mit Tetelbaum aufgeführt, wuchs in Kielce (Russisch-Polen) auf. Ihre Eltern waren Moses und Scheindler Porchowitsch. Zumindest bis zur Jahrhundertwende lebte sie im polnischen Teil des Zarenreiches und gründete hier eine Familie mit zumindest vier Kindern. Neben Sohn Hans waren dies Salka (geboren 1893), Josef (1896) und Nathan (1901). Sie lebte nach dem Tod ihres Mannes Berek (Bernhard) Teitelbaum als Witwe ab dem Jahr 1930 bei der Familie ihrer Tochter Salka Silberstein in der Conrad-von-Hötzendorfstraße 3.
Mit dem Mai 1938 begannen die NS-Behörden ihren Schwiegersohn Markus Silberstein zu enteignen, sodass die Familie zunehmend ihre ökonomische Basis verlor. Im August desselben Jahres suchte ihr Schwiegersohn um die Finanzierung einer Schiffsreise für vier Personen an, für die höchstwahrscheinlich auch Ruchla Teitelbaum vorgesehen war. Anfang September verzichtete sie auf eine Forderung von etwas mehr als 6.000 Reichsmark an das Modenhaus Markus Silberstein, um das Geschäft nicht weiter zu belasten. Ein Monat später musste die Familie die Wohnung in der Conrad-von-Hötzendorfstraße verlassen. Während Tochter Salka mit Familie zu ihrem Schwager Robert Silberstein in die Neutorgasse 8 zog, wohnte Ruchla Teitelbaum bis Ende Jänner 1939 bei Karoline und Nathan Boruchowicz in der Josef-Huber-Gasse 4.
Danach war sie noch von Ende Jänner bis Anfang Februar 1939 in der Neutorgasse 8 bei Robert Silberstein in Graz gemeldet.
Im Sommer 1942 lebte sie in der Großen Pfarrgasse 11/12 in Wien Leopoldstadt. Am 22. Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert und zwei Monate später erfolgte am 21. September 1942 die Überstellung ins Todeslager Treblinka – ihr Sterbeort.