Franz Jauk

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jaukGeboren:           

1. Oktober 1904

 

Eltern:     

Maria und Leopold Jauk

 

Wohnort:  

Seidenhofstraße 62

 

Beruf: 

Färbergehilfe

 

Verhaftet:  

15.11.1938 von der Gestapo, 30.1.1941 KZ Dachau

 

Franz Jauk, geboren am 1. Oktober 1904 war bereits vor dem Ende der Demokratie in Österreich und dem Beginn des Austrofaschismus im Visier der Exekutive. Seine Tätigkeit in der Kommunistischen Partei, der er 1927 beigetreten war und für die er Flugblätter herstellte und verteilte brachte ihm eine Anzeige wegen Hochverrats ein. Ein Genosse hatte ihn verraten.

Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich wurde Franz Jauk dies zum Verhängnis. Alle „amtskundigen“ und offen deklarierten Mitglieder der bereits zuvor verbotenen Kommunisten wurden nun verfolgt. Jauk wurde am 15.11.1938, im Zuge der Verfolgungen die auf die Reichspogromnacht folgten von der Gestapo verhaftet. Er wurde im Dezember 1940 zu 15 Monaten Zuchthaus verurteilt, die er bereits während der Untersuchungshaft abgesessen hatte. Trotzdem wurde er am 30.1.1941 in das Konzentrationslager Dachau überstellt. Hier wurde er Zeuge der Menschenversuche der SS. Die Insassen wurden mit Vakuumpumpen extremem Unterdruck ausgesetzt um die Höhenkrankheiten von Piloten zu untersuchen, die 80 davon nicht überlebten. Bei den darauf folgenden mörderischen Unterkühlungstests in eiskaltem Wasser konnte Jauk durch Manipulation der Messgeräte vielen Versuchspersonen das Leben retten. Jauk konnte, dank der Hilfe seiner Mitgefangenen, die Geräte schlussendlich heimlich zerstören, worauf die Versuchsreihe beendet werden musste. „Vor allem einem Grazer mit Namen Jauk, der es verstand, sich in der Station Einfluss zu verschaffen, gelang es,   die   Totenziffer   auf   Null   herabzudrücken und später die Versuche überhaupt einzustellen.“ (Benedikt Kautsky: Teufel und Verdammte, S. 358)

Franz Jauk wurde 1944 in das Außenlager Schlachters am Bodensee verlegt. Hier konnte er Kontakt mit der Bevölkerung aufnehmen und im April 1945, gemeinsam mit dem dortigen Bürgermeister, gegen die verbleibenden SS-Soldaten vorgehen. Am 1. Mai 1945 traf die französische Armee ein und Franz Jauk konnte in seine Heimat zurückkehren. Er übernahm mehrere Funktionen innerhalb der KPÖ Graz und schrieb in den 1980ern seine Erfahrungen aus der Zeit des Totalitarismus nieder. 1988 erschien die von der KPÖ herausgegebene Publikation: Franz Jauk: „Wir haben die Losung von Dachau gelernt. Hundert Monate in Dachau und Gestapohaft“

Franz Jauk verstarb mit 91 Jahren in Graz.

 

Quellen: Landesarchiv Steiermark; https://www.kpoe-steiermark.at/franz-jauk-zeuge-der-medizinischen-verbrechen-im-kz-dachau.phtml ; http://www.klahrgesellschaft.at/Mitteilungen/Halbrainer_2_16.pdf ;

WiderstandskämpferInnen



Franz Jauk

Seidenhofstraße 62