Herbert Kohn

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Geburt Herbert Kohn: 10. Dezember 1912 in Graz
17. September 1930: Tod von Irma Kohn
22. Dezember 1931: Trauung von Ludwig und Gertrud Kohn
26. Jänner 1932: Meldeadresse Strauchergasse 19/II
Jahr 1937: Herbert Kohn schließt sein Medizinstudium ab
16. August 1938: Abmeldung von Herbert Kohn aus Graz und Emigration in die Schweiz
7. Dezember 1940: Ankunft von Herbert Kohn in der Dominikanischen Republik
Mai 1942: Gertrude und Ludwig wohnen in Wien I, Heinrichsgasse 4/9
20. Mai 1942: Deportation des Ehepaares Kohn ins Todeslager Maly Trostinec
Jahr 1947: Heirat von Herbert Kohn und Ruth Arnoldi in Sosúa
Mai 1951: Herbert und Ruth Kohn übersiedeln in die USA
5. März 1992: Tod von Dr. Herbert Kohn in Passaic, New Jersey (USA)

Die jüdische Familie Kohn wohnte seit dem 26. Jänner 1932 bei der Adresse Strauchergasse 19 im zweiten Stock, ein zweiter Eingang existierte auch bei der Annenstraße 34. Insgesamt bestand die Familie aus vier Personen. Ludwig Kohn (geboren 1879), seine zweite Frau Gertrude Kohn (1877), geborene Salzberger, die Söhne Walter (1908) und Herbert (1912).

Familie Kohn ca. Jahr 1930 Von links: Ludwig, Walter, Herbert and Gertrude © Frank Kohn

Familie Kohn ca. Jahr 1930
Von links: Ludwig, Walter, Herbert and Gertrude
© Frank Kohn

 

Herbert Kohn wurde am 10. Dezember 1912 in Graz geboren. Er überlebte Weltkrieg und Shoah in Sosúa, in der Dominikanischen Republik.

Herbert Kohn, Portraitfo-to, ca. 1950 © Frank Kohn

Herbert Kohn, Portraitfo-to, ca. 1950
© Frank Kohn

Er studierte Medizin in Graz und konnte das Studium im Jahr 1937 abschließen. Danach arbeitete er in einem Spital, wo hauptsächlich Tuberkulose-PatientInnen behandelt wurden. Bis zum August 1938 war er bei der Adresse seiner Eltern in der Strauchergasse 19/II gemeldet, dann verließ er das Land und emigrierte in die Schweiz. Hier wirkte er in einem Arbeitslager.

Herbert Kohn bei Straßenarbeiten in Chur, Schweiz, ca. 1938 © Frank Kohn

Herbert Kohn bei Straßenarbeiten in Chur, Schweiz, ca. 1938
© Frank Kohn

Als ihm von Sosúa, einem Ort in der Dominikanischen Republik, erzählt wurde, beschloss er dorthin auszuwandern. Am 7. Dezember 1940 kam er als Teil der Schweizer Delegation auf der Karibikinsel an, wo er im Spital von Sosúa als Arzt arbeitete. Zu dieser Zeit versuchte er seine Eltern nach Sosúa zu retten, was aber aufgrund eines administrativen Fehlers schließlich scheiterte. Vater Ludwig und Stiefmutter Gertrud Kohn wurden eineinhalb Jahre später Ende Mai 1942 in Maly Trostinec ermordet.

Herbert Kohn in der Klinik in Sosúa, Dominikanische Republik, circa 1947 © Frank Kohn

Herbert Kohn in der Klinik in Sosúa, Dominikanische Republik, circa 1947
© Frank Kohn

In Sosúa lernte Herbert Ruth Arnoldi, Tochter von Moses und Margarete Arnoldi, kennen. Sie wurde am 23. August 1927 in Preußisch Friedland (heute Debrzno) geboren, das vor 1918 zu Deutschland (Westpreußen) und danach zu Polen gehörte. Die Hochzeit fand im Jahr 1947 in der neu geschaffenen Synagoge von Sosúa statt.

Gemeinsam mit ihrem Sohn Daniel verließen sie im Mai 1951 die Dominikanische Republik und übersiedelten in die USA. In New Jersey wurde die Familie sesshaft, wo sich Herbert Kohn als Kinderpsychiater und seine Frau Ruth als Psychiaterin betätigten. Auch ihre zwei Söhne David und Frank wurden hier geboren.

Am 5. März 1992 verstarb Dr. Herbert Kohn in Passaic, New Jersey (USA).

Herbert Kohn in Sosua, Dominikanische Respublik, ca. 1945 © Frank Kohn

Herbert Kohn in Sosua, Dominikanische Respublik, ca. 1945
© Frank Kohn

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