Dipl. Ing Adolf Lachs

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Die Familie Ing. Adolf und Melanie Lachs lebten von 1907 bis zu ihrer Vertreibung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1939 in der Volksgartenstraße 18 in Graz.

Ing. Adolf Lachs – Quelle Yad Vashem 249/3

Adolf Lachs wurde am 28.12.1864 in Wlachowitz /Ungarisch Brod, Mähren, als Sohn von Koloman Lachs und Marie, geb. Beer, geboren. Er besuchte die Realschule in Kremsier. Nach seiner Matura ging er nach Wien und studierte von 1883 bis 1890 an der Technischen Hochschule. Trotz finanzieller Schwierigkeiten und dem Tod seines Vaters gab er sein Studium nicht auf, hat einen Hofmeisterposten angenommen und es gelang ihm aus eigener Kraft sein Studium zu vollenden. 1890 schloss er sein Studium an der Technische Hochschule (heute: Technische Universität) mit dem Titel Ingenieur (heute: Diplomingenieur) für das Bauwesen ab.

Ing. Adolf Lachs wurde dann am 1.7.1891 als Ingenieur Praktikant in der Südbahngesellschaft aufgenommen. Ab 1.1.1892 ist er als Ingenieurassistent bei der Ingenieur Sektion Wiener Neustadt angestellt. 1899 wurde er Vorstand in der Ingenieur Sektion in Steinbrück, 1900 in Mürzzuschlag. Am 11.06.1901 wurde er Oberingenieur in Mürzzuschlag.

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Melanie Lachs – Quelle Yad Vashem 250/2

Ing. Adolf Lachs heiratete 1903 in Mürzzuschlag Melanie, geb. Berger, geb. 31.05.1882 in WallachischMeseritsch (Valašské Meziříčí, Mähren). Ihr Vater, Samuel Berger betrieb dort einen Ledergroßhandel und war im Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde, ihre Mutter Rosa geb. Wolf stammte auch aus einer angesehenen Familie.

Die Familie Ing. Adolf Lachs bekam ihr erstes und einziges Kind, Ernst, am 2.1.1904 in Mürzzuschlag.

Ing. Adolf Lachs – Quelle Yad Vashem 3912931/1

Im August 1907 wurde Ing. Adolf Lachs in die Direktion Graz versetzt. Familie Lachs übersiedelte nach Graz und wohnte vom 12.08.1907 ohne Unterbrechung bis 1939 in der Volksgartenstraße 18. 1919 wurde Ing. Adolf Lachs in der Direktion Graz Inspektor und 1920 Oberinspektor. Am 1.10.1923 ging er als Zentralinspektor in Pension.

Am 15.1.1939, ein paar Monaten nach dem Überfall der Nationalsozialisten, mussten Ing. Adolf und Melanie Lachs Graz verlassen. Sie verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Ihrem Sohn, Dr. Ernst Lachs, der nach seinem Studium nach Wien gezogen war und der damals den Rang eines Magistratsoberkommissärs bekleidete, gelang es zusammen mit seiner Frau Dr. Minna Lachs und seinem kleinen Sohn Thomas, noch im September 1938 ohne Visum und somit illegal in die Schweiz zu fliehen und so der Gefahr weiterer Verfolgungen zu entkommen.

 

 

Melanie Lachs – Quelle Yad Vashem 3646249/1

Ing. Adolf und Melanie Lachs konnten sich nicht retten. Adolf Lachs, bereits 74 Jahre alt und seine blinde Frau Melanie mussten Graz verlassen und wurden vorerst nach Wien gebracht. Sie haben dann zwei Jahre in Wien in verschiedenen Sammelwohnungen (z.B.1939: 14. Hadikgasse 12/II/9) unter schrecklichen Bedingungen gelebt. Am 10. Juli 1942 wurden sie von der Sammelwohnung in Wien 1. Ebendorferstraße 10/9 ins KZ Theresienstadt deportiert. Adolf Lachs ist am 26.9.1942 dort ums Leben gekommen.

Melanie Lachs wurde am 16.10.1944 ins KZ Auschwitz überstellt und wurde dort am 18.10.1944 ermordet.

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