Franz Schwarzl wurde aufgrund seiner Homosexualität von der Gestapo im Dezember 1939 angezeigt und am 20. März 1940 wegen „Unzucht wider die Natur desselben Geschlechts“ zu einem Jahr schweren Kerker verurteilt. Am 11. März 1941 transportierte man ihn ins KZ Mauthausen, Außenlager Gusen. Hier verstarb er am 23. März 1943. Schwarzl wohnte in der Rechbauerstraße 3.
Franz Schwarzl wurde am 25. Dezember 1897 in Graz geboren. Als Sohn eines höheren Beamten studierte er zunächst vier Semester Pharmazie, heiratete und ließ sich in Deutschland als Apothekenassistent nieder. 1936 schwebte gegen den mittlerweile geschiedenen Schwarzl in Danzig ein Verfahren wegen „widernatürlicher Unzucht“. Am 16. Juni 1936 wurde er vom Landgericht Hamburg wegen fortgesetzten Verbrechens nach §175a, Ziffer 3, also wegen Verführung eines Mannes unter 21 Jahren, zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Außerdem hatte er, damals noch Ausländer, gegen das Reichsverweisungsgesetz verstoßen.
Zunächst kam er in das Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel, dann in das Zuchthaus Bremen-Oslebshausen.
Am 11. November 1937 wurde seine Strafe unterbrochen und es erfolgte die Ausweisung aus Deutschland durch die Polizei Hamburg. Daraufhin kehrte Schwarzl nach Graz zurück. Dort wurde er im Dezember 1939 von der Gestapo angezeigt, da er 1938 mehrmals Sex mit einem 19-jährigen Lagerarbeiter in seiner Wohnung in der Rechbauerstraße 3 gehabt hatte. Am 20. März 1940 wurde er in Graz wegen „Unzucht wider die Natur desselben Geschlechts“ nach §129Ib zu einem Jahr schweren Kerker verurteilt. Auf Anweisung der Kriminalpolizeistelle Graz transportierte man ihn am 11. März 1941 in das KZ Mauthausen, Außenlager Gusen, wo er die Häftlingsnummer 11119 erhielt. Franz Schwarzl starb dort am 23. März 1943.
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Quellen:
Universität Graz. Institut für Soziologie: Strafaktenabschriften G1532/39-736.
Datenbank von Rainer Hoffschildt, Hannover.
Meldezettel im Stadtarchiv Graz und der Meldebehörde Graz.
Recherche: Hans-Peter Weingand