Martin Tornquist

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Martin Wolfgang Tornquist, Kunstmaler, wurde am 3I.5.1900 in Straßburg im Elsass geboren als Kind von Alexander Johann Heinrich Tornquist, geb. 1868 in Hamburg, Professor für Geologie und Paläontologie, und Anna Elisabeth Tornquist (geb. Henze), geboren 1877 in Dresden.

Martin Tornquist (17 Jahre) mit seiner Mutter, Archiv Familie Tornquist

Martin Tornquist (17 Jahre) mit seiner Mutter, Archiv Familie Tornquist

Martin lebte mit seiner Familie bis 1907 in Straßburg, von 1907 bis 1914 in Königsberg. 1914 folgte der Umzug der siebenköpfigen Familie nach Graz in die Gabriel-Seidl-Gasse 10 aufgrund der Berufung des Vaters als Professor an die Lehrkanzel für Mineralogie und Geologie an die Technische Hochschule in Graz.

Martin ist der älteste Bub zwischen Mutter und Vater Foto: 1914, Graz, Archiv Familie Tornquist

Martin ist der älteste Bub zwischen Mutter und Vater Foto: 1914, Graz, Archiv Familie Tornquist

Martin war Student an der Münchner Kunstakademie, wo er sich mit Caspar Neher (dem später bekannten Bühnenbildner) befreundete. Caspar Neher heiratete 1923 Martins Schwester Erika Tornquist.

Martin Tornquist März 1924 Aquarell "NAPOLI", Archiv Familie Tornquist

Martin Tornquist März 1924 Aquarell „NAPOLI“, Archiv Familie Tornquist

Martin Tornquist wurde am 5. Oktober 1925 in die Beobachtungsabteilung der psychiatrisch-neurologischen Klinik in Graz (vm. „Heilanstalt für Geisteskranke des Reichsgaues Steiermark, Feldhof = Graz“ ) aufgenommen. Weitere Aufnahmen in die Klinik erfolgten in den Jahren 1927 bis 1940, dazwischen wiederholte Entlassungen in häusliche Pflege bzw. in die niederösterreichische Heilanstalt für Geisteskranke in Mauer-Öhling (bei Amstetten/Mostviertel/Niederösterreich). Als Erkrankung wurde Schizophrenie diagnostiziert.

Ende 1940 erfolgte „wegen Selbst- und Gemeingefährlichkeit die Abgabe an eine Geschlossene Anstalt”, und zwar per 10. Dezember 1940 an die „Heilanstalt für Geisteskranke am Feldhof in Graz“.
1941 bis 1943 wurde Martin Tornquist in verschiedene Feldhof-Filialen (Lankowitz, Messendorf,…) überstellt, zuletzt nachweislich am 17. August 1943 nach Messendorf. Bis zu seinem Tod wurde er nicht mehr aus der Anstaltspflege entlassen.

Stolperstein_MTornquist_mit_Rosen_IMG_3597-225x300Martin stirbt lt. 1947 ausgestellter Sterbeurkunde in der Psychiatrischen Heilanstalt am Feldhof in Graz (vm. Graz – Südwest Hart 17) am 11. Februar 1945.

Am 1. November 1944 erfolgte ein Luftangriff auf Graz. Ein Bombentreffer zerstörte die Villa in der Gabriel-Seidel-Gasse 10, wobei Martins Eltern und seine Tante getötet wurden.

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Quellen:
Familie Tornquist
Dr. Norbert Weiss, Unternehmenshistoriker Steiermärkische KrankenanstaltengmbH, Krankengeschichte A2263 (Tornquist, Martin)
Fotos von Martin Tornquist: Familie Tornquist

Opfer sogenannter Euthanasie



Martin Tornquist

Gabriel-Seidl-Gasse 10