Viktor Suppan
HIER WOHNTE
VIKTOR SUPPAN
JG. 1904
IM WIDERSTAND/KPÖ
VERHAFTET 19.7.1941
„HOCHVERRAT“
TODESURTEIL 29.7.1942
HINGERICHTET 7.10.1942
Viktor Suppan wurde am 8, August 1904 als lediger Sohn von Juliana Suppan in Köflach geboren.[1] Juliana Suppan war als Dienstmagd tätig, lebte aber später als Gattin eines Maschinenwärters in Rosental bei Köflach.
Viktor Suppan arbeitete als Angestellter in Köflach und heiratete am 23. August 1925 die am 1. Juni 1905 in Gradenberg bei Voitsberg geborene Antonia Aschmann. Das Ehepaar wohnte seit 1930 im Haus mit der Adresse „Köflach 245“, heute Kinderheimgasse 2.
In der Ersten Republik gehörte Viktor Suppan der Sozialdemokratischen Partei und dem Republikanischen Schutzbund an. Vor 1934 war er auch Mitbegründer der „Kinderfreunde“ Köflach eine österreichweite sogenannte Vorfeldorganisation der Sozialdemokratischen Partei Österreichs. Als Ende April 1939 die von dem aus Tregist stammenden KPÖ-Gebietsleiter August Pirker aufgebaute kommunistische Organisation in der Glasfabrik ausgerollt (festgenommen) war, unterstützte Viktor Suppan die Familien der Festgenommenen.
Ab 1940 starteten der politische Leiter Albin Kaiser und der Kassier Johann Jandl einen Neuaufbau der bereits 1933 verbotenen KPÖ und der „Roten Hilfe“ im Bezirk Voitsberg (eine politische Hilfsorganisation in Deutschland und Österreich, die der KPD nahestand). Zahlreiche Zellen mit max. 5 Mitgliedern wurden geschaffen und zu Ortsgruppen zusammengefasst. Im Juli 1941 wurden bereits 180 Mitglieder gezählt. Viktor Suppan wurde früh zur Mitarbeit gewonnen und zum Leiter der KPÖ-Ortsgruppe Köflach. Er warb neue Mitglieder an und baute so die Ortsgruppe Köflach auf und aus. Zusätzlich sammelte er Mitgliedsbeiträge und Spenden für die Rote Hilfe und verbreitete die aus Graz gelieferten Flugblätter und Zeitungen.
Im Zuge der Verhaftungswelle, die im Februar 1941 begann, wurden auch die Zellen in der Weststeiermark aufgespürt und die Mitglieder verhaftet. Viktor Suppan wurde am 19. Juli 19451 von der Gestapo festgenommen und zusammen mit den anderen Ortsgruppenleitern Julius Gellinek (Piberstein), Franz Krepek (Voitsberg), Franz Pajk (Bärnbach), Johann Tripold (Rosental) und Johann Unger (Krems) am 29. Juli 1942 vom Volksgerichtshof in Graz wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Gemeinsam mit den anderen Widerstandsaktivisten wurde er am 7. Oktober1942 im Landesgericht in Wien hingerichtet.
Am 7. Oktober 2023, genau 81 Jahre, nachdem der Köflacher Widerstandskämpfer Viktor Suppan hingerichtet wurde, wurde im Besein von Initiatorin Gabriele Gschiel vom Museum Köflach, von Daniela Grabe und Bürgermeister Lienhart zum Gedenken an den anfangs in der Sozialdemokratie, dann in der KPÖ im Widerstand aktiven mutigen Leiter der KPÖ-Ortsgruppe Köflach wird am Sa, den 7.10.2023 in Köflach ein Stolperstein verlegt.
Biografie: Museum Köflach; Gabriele Gschiel, Julia Stegmann, Ergänzungen Daniela Grabe)
[1] Der Meldezettel weist als Vater aus „Leopold bzw. Ignatz Braun“, verstorben.